Egon Erwin Kisch war der rasende Reporter, eine Legende aus Prag. Jetzt steht er im Mittelpunkt einer neuen Krimireihe, die von Kischs Zeiten als Polizeireporter erzählt. Und einer nervösen Moldau-Metropole. Auch Franz Kafka huscht durchs Bild.
Die Welt, 07.11.2024

von Marc Reichwein

[…] Prag, die jahrhundertealte Metropole an der Moldau im Schnittpunkt deutscher, jüdischer und tschechischer Kultur, ist der eigentliche Protagonist des Buches, im Vergleich zum Berlin der 1920er-Jahre ein fast noch beschauliches Babylon, wobei: Anarchisten wie Hašek huschen durchs Bild, Nationalisten aller Couleur auch. Alkohol fließt generell in Strömen, und zum Clou des Romans gehört es, Kisch eine jüngere Assistentin zur Seite zu stellen, die Pragerin Lenka Weißbach (namentlich eine Reverenz an Kischs reale Freundin Lenka Reinerova). Sie studierte mal Medizin in Berlin (und in ihrer Freizeit Frauenlokale!), interessiert sich aber mehr für Journalismus und bildet einen klug konzipierten, feministischen Sidekick zu Kisch. […]

Warum das neue »Babylon Berlin« in Prag spielt
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