Deutsche Welle • Monitor Ost-/Südosteuropa • 26.04.2004
Bonn, 24.04.2004, 1002 GMT, DW-RADIO / Rumänisch
Jerusalem. Rumänien ist das Land, das in den letzten Jahren am wenigsten für die Strafverfolgung von Verantwortlichen für Nazi-Verbrechen während des Zweiten Weltkriegs unternommen hat, heißt es in einem gestern (23.04.) vorgelegten Bericht des Simon-Wiesenthal-Zentrums. (…) In dem Bericht heißt es, Rumänien habe bei der Aufklärung von Fällen von Kriegsverbrechen versagt. In der Zeit, seit in Rumänien Demokratie herrsche, habe es keinen einzigen Ermittlungsversuch gegeben, geschweige denn, dass einer der vielen Rumänen, die an Holocaust-Verbrechen beteiligt waren, verurteilt worden wäre, sagte Efraim Zurov, der Leiter des Simon-Wiesenthal-Zentrums. Zurov sprach auch über die von der rumänischen Justiz vorgenommenen Rehabilitierungen ehemaliger Offiziere, die wegen Nazi-Verbrechen verurteilt worden waren. Ebenso sprach er darüber, dass der rumänische Generalstaatsanwalt Ilie Botos es abgelehnt habe, auf Briefe des Wiesenthal-Zentrums zu antworten. Das Wiesenthal-Zentrum, das Nazis jagt, teilte mit, dass es den rumänischen Behörden in sechs bis acht Wochen eine Liste mit Personen übergeben wird, die verdächtigt werden, in Verbrechen verwickelt zu sein, die Hitler-Deutschland und seine Verbündeten in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts begangen haben. (me)
- Simon-Wiesenthal-Zentrum: »Rumänien hat bei Aufklärung von Nazi-Verbrechen versagt«
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