Nela Rywiková verknüpft geschickt einen Mordfall mit einer deutsch-jüdischen Familiengeschichte, die viele Jahrzehnte zurückliegt und zeigt, wie leicht ein Mensch Opfer von Wut, Geschichte und einer verdrängten Vergangenheit werden kann.
Radio SWR 2 – lesenswert Kritik, 03.08.2023

Von Jonathan Böhm

[…] In Ostrava, das zum mährisch-schlesischen Landesteil Tschechiens gehört, lebten bis 1945 auch viele Deutsche. Irma Stillmann, verheiratet mit einem Juden, der von den Nazis ermordet wird, ist eine von ihnen und sie erfährt nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die volle Härte und Willkür der tschechischen Behörden, die ihr aufgrund eines Fluchtversuchs nach Deutschland einfach das Sorgerecht für ihren kleinen Sohn Erich entziehen, der fortan Erik heißen soll. Tatsächlich geht es Rywiková in ihrem Roman also auch um eine historische Tiefenbohrung, die sich einem lange verdrängten Kapitel der tschechischen Geschichte widmet. […]

Nela Rywiková – Kinder der Wut
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