Von Wolfgang Rössler
[…] »Odessas Merkmal war immer die Leichtigkeit«, sagt Karina Beigelzimer, Journalistin und Deutschlehrerin. Die Meeresbrise, Menschen aus aller Welt, die aus den Bäuchen der Schiffe steigen und in den Gastwirtschaften über ferne Ländern schwadronieren. »Jeder Jüngling in Odessa möchte Schiffsjunge auf einem Hochseeschiff sein. Die Dampfer, die zu uns in den Hafen kommen, entfachen in unseren Herzen eine Gier nach neuen Ländern«, schrieb Isaak Babel, der berühmteste Schriftsteller der Stadt, vor mehr als 80 Jahren. »Luftmenschen« nannte er die Menschen in seiner Heimat: geprägt von Sonne, Müßiggang und Übermut. Man spricht Russisch, bekennt sich zur Ukraine und fühlt odessistisch. Nationalität? Egal. »Politik hat uns nie interessiert«, sagt Beigelzimer. Das hat sich geändert. […]
Odessa: Die Stadt, die Putin haben will
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