In seinen Novellen hat der galizische Schriftsteller jene sexuelle Obsession beschrieben, die schon zu seinen Lebzeiten nach ihm benannt worden ist.
Neue Zürcher Zeitung, 17.09.2022

Von  Jurko Prochasko

[…] Den meisten heutzutage ist nicht bekannt, dass SM viel seiner und meiner kleinen Heimat Galizien zu verdanken hat und zumal seinem Heimatort und meiner Wahlheimat, der damaligen Landeshauptstadt Lemberg und dem heutigen ukrainischen Lwiw. Er war der Sohn des dortigen Polizeidirektors mit dem gleichen Namen, Leopold von Sacher-Masoch senior, der die polnischen demokratischen Verschwörungen im revolutionär gesinnten Galizien aufdeckte und verfolgte und ausserdem selber gerne zur Feder griff, so etwa in seinen «Polnischen Revolutionen». Kein Wunder bei so einem Vater, dass der Sohn nicht nur Masoch heisst, sondern Masochist wird, psychodynamisch gesehen zumindest ist es eine plausible Entwicklung. […]

Ausgerechnet der Missbrauch seines Namens machte Leopold von Sacher-Masoch unsterblich
Der gesamte Artikel in der Online-Ausgabe der NZZ, erschienen in der Reihe »Dichter aus Galizien und der Bukowina«
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