Von Nico Bleutge
[…] In seinen Gedichten beschreibt sich der litauische Dichter Tomas Venclova immer wieder als Dichter des Partikularen. »Alles fließt«, der berühmte Satz Heraklits erinnert ihn an seine Neugier auf das, »was ein einziges Mal nur war und sein wird«. Und tatsächlich finden sich zahllose Einzelheiten in seinen Versen, nicht nur Wahrnehmungsmomente oder Landschaftsskizzen, gerade auch historische Splitter. Dabei kann es sich genauso um die Welt der Stadt Klaipėda vor Beginn des Zweiten Weltkriegs handeln, wo Venclova 1937 geboren wurde, wie um Erzählungen vom Tag des Mauerfalls in Berlin. […]
Landschaft der Unfreiheit
Der gesamte Artikel in der Online-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung