Von Jan Jessen
[…] Die Hafenstadt am Schwarzen Meer war einmal eine Metropole des jüdischen Lebens. Schon kurz nach der Gründung der Stadt Ende des 18. Jahrhunderts siedelten sich hier viele Juden an, sie prägten rasch das Geschäftsleben der Stadt. Odessa war immer eine multiethnische und multireligiöse Stadt, ein brodelnder und liberaler Schmelztiegel. […] Nach der Unabhängigkeit der Ukraine im Jahr 1991 verlassen viele Juden das Land, manche gehen nach Deutschland, viele nach Israel. Shvartcman bleibt. »Wir haben die Freiheit genossen, die wir in der Sowjetunion nicht hatten.« Er erlebt die neue Blütezeit der jüdischen Gemeinde in den vergangenen zehn Jahren. Der Kriegsausbruch im Februar 2022 jedoch hat einen erneuten tiefen Einschnitt für die Juden von Odessa markiert. »Die Invasion der russischen Faschisten in der Ukraine hat die jüdische Gemeinschaft gezwungen, massenhaft das Land zu verlassen. Die Menschen haben nicht vergessen, was vor achtzig Jahren geschah und sie haben Angst vor dem, was die russischen Soldaten in der Ukraine anrichten«, sagt Shvartcman. […]
Wieso Juden in Odessa den Vormarsch der Russen fürchten
Der gesamte Artikel in der Online-Ausgabe der WAZ