Von Kerstin Kellermann
[…] Die Stadt Czernowitz war um die Jahrhundertwende eine deutsch sprechende Metropole. Die Nationalitätenpolitik in der Bukowina galt als sehr liberal. »Niemand konnte sagen: Ich bin hier die wichtigste Nation. In der ethnischen Kulturenkommunikation konnte keine Gruppe dominieren. Es gab einen gewissen Zwang zum Kompromiss zwischen den Polen, Ruthenen, Rumänen, Juden und Deutschen«, analysiert der Historiker Sergij Osatschuk. Beim ersten Weltkongress für Jiddisch 1908, die der Wiener Schriftsteller Nathan Birnbaum einberief, trat eine Gruppe, die nicht assimilatorisch eingestellt war, für die Anerkennung des Jiddischen als Sprache ein, eine andere gegen alles Nationale auf. […]
Sägemeister am Werk
Der gesamte Artikel in der Online-Ausgabe der Wiener Zeitung