Deutsch-Tschechische Presseagentur DTPA • 02.04.2004

Der bayerische Ministerpräsident sagte, es sei »unhistorisch und unakzeptabel«, den Sudetendeutschen die Verantwortung für die schweren Verbrechen gegenüber den europäischen Völkern und insbesondere auch gegenüber den Tschechen pauschal aufzubürden

(MTL) München. Bayerns Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber wies Aussagen des Tschechischen Ministerpräsidenten Vladimir Špidla, die auf einen Vergleich von Sudetendeutschen mit Mördern hinauslaufen, als unhistorisch und nicht akzeptabel zurück. Stoiber: »Deutsche haben schwere Verbrechen gegenüber den europäischen Völkern und insbesondere auch gegenüber den Tschechen zu verantworten. Das ist der dunkle Teil unserer Geschichte, zu der wir uns bekennen müssen. Diese Verantwortung pauschal den Sudetendeutschen aufzubürden, ist unhistorisch und unakzeptabel. Die Sudetendeutschen selbst haben durch Vertreibung und Verlust der Heimat millionenfach Leid und Tod erfahren. Die gegenseitige Aufrechnung von Opfern führt nicht weiter, sondern nur die Anerkennung des Leids der Menschen, unabhängig, ob dieses Leid durch Krieg oder durch Vertreibung hervorgerufen wurde.« Stoiber erklärte, die Äußerungen Špidlas förderten nicht das Zusammenwachsen in Europa.