Ein Museum mit blinden Flecken und ein Park voller Mahnmale: Wie die frühere Sowjetrepublik Kirgisistan mit dem stalinistischen Erbe umgeht. Reise in die Irrgärten der Erinnerung.
Der Tagesspiegel, 15.12.2021

Von Bernhard Schulz

[…] Davon könnten auch die deutschstämmigen Siedler sprechen. Doch nur noch wenige Familien leben in Dörfern, die Namen wie »Thälmann« oder »Luxemburg« tragen. Es waren nicht ihre ursprünglichen Bezeichnungen; als die Siedler aus dem fernen Westen Kirgisistans 1927 hierherzogen, gaben sie – gläubige Mennoniten seit Jahrhunderten – ihren neuen Dörfern Namen wie »Gnadental« oder »Bergtal«. Letzteres wurde 1931 im Zuge der Zwangskollektivierung in »Rot-Front« umbenannt. […]

»Die meisten hier haben Angst vor der Wahrheit«
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Die letzten Deutschen in Bergtal
Russlanddeutsche in Kirgisistan – im Norden des Landes gründeten deutsche Siedler vor fast hundert Jahren die Siedlung Bergtal. Heute trägt der Ort den Namen Rot-Front. Einige Nachfahren der Siedler leben noch in dem Dorf, doch es werden immer weniger. In einem Museum versucht ein ehemaliger Lehrer, die Erinnerung an die Geschichte der Deutschen in Kirgisistan lebendig zu halten. Von Antonio Prokscha
Januar/Februar 2021 – Kulturkorrespondenz östliches Europa № 1421