Der vor 70 Jahren verstorbene schlesische Theologe Joseph Wittig war angesehen, aber auch umstritten – er trotzte dem Diktum Nietzsches, Christen sollten erlöster aussehen.
Die Tagespost, 22.08.2019

Von Stefan Hartmann

Vor 70 Jahren, am 22. August 1949, starb fern seiner geliebten schlesischen Heimat in Göhrde am Ostrand der Lüneburger Heide der ebenso angesehene wie umstrittene Kirchenhistoriker, Theologe und Volksschriftsteller Joseph Wittig. Drei Jahre zuvor wurde er mit seiner Familie aus seinem Schlegeler Haus wie viele andere Landsleute gewaltsam ausgewiesen und zur Flucht gezwungen. Die Kirche hatte ihn schon zwanzig Jahre früher durch Exkommunikation ausgeschlossen, doch ausgerechnet der polnische Kardinal August Hlond, der nach dem Krieg für Breslau zuständig wurde, hat ihn auf Veranlassung von Papst Pius XII. zum 9. März 1946 kurz vor der Vertreibung bedingungslos rekonziliert. Es bleiben die herzhaften Worte, die Wittig Schlesien, der Grafschaft Glatz und den dortigen Menschen gewidmet hat. Jakob Böhme, Angelus Silesius und Jochen Klepper sind ihm als schlesische Gottesfreunde vorausgegangen. […]

Angefochtener Liebhaber Gottes und Schlesiens
Der gesamte Artikel in der Online-Ausgabe der Tagespost