Von Matthias Zwarg
[…] Tod am Meer von Werner Heiduczek wurde in den Buchhandlungen als Geheimtipp verkauft, kurze Zeit später sein Vertrieb nach Intervention des sowjetischen Botschafters in der DDR, Pjotr Abrassimov, verboten. Im bulgarischen Burgas legt Filmszenarist Jablonski nach einem Schlaganfall seinem Bettnachbarn im Krankenhaus eine schonungslose Beichte ab über sein Leben im Zeitalter der Kriege und des Opportunismus: Luftwaffenhelfer, Frauengeschichten, Verrohung im Krieg, Gefangenschaft, er wird Zeuge von Vergewaltigungen durch Sowjetsoldaten – »Mit dem, was in jener Nacht und am folgenden Morgen auf diesem Bauernhof geschah, bin ich all die Jahre nicht fertig geworden.« […] Seine Biografie, die auch für Tod am Meer Pate stand, ist exemplarisch für jene Zeit. Am 24. November 1926 in eine schlesische Bergarbeiterfamilie geboren, wird er zum Ende des Zweiten Weltkrieges als Flakhelfer eingezogen, gerät in US-, später sowjetische Gefangenschaft. […]
Werner Heiduczek: Der sanfte Rebell
Der gesamte Artikel in der Online-Ausgabe der Freien Presse