Ödön von Horváth ist einer der meistgespielten Dramatiker auf deutschsprachigen Bühnen. Was macht ihn so anschlussfähig für die Gegenwart?
Der Tagesspiegel, 17.02.2019
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Von Patrick Wildermann

[…] Nicht von ungefähr sind Horváths Stücke an den Peripherien der Metropolen angesiedelt, auf den Oktoberfesten, Praterwiesen und in den Randbezirken, wo Stadt- und Landbevölkerung sich entfremdet begegnen. Dabei war Horváth ja selbst ein Diplomaten- und Kaufmannssohn. Früh globalisiert zwischen Österreich, Ungarn, Deutschland, mehr zu Hause in der Villa in Murnau als im Arbeiterbezirk. Allerdings: »Kellner, Garderobenfrauen, Gastwirte, Straßenhändler, Fischerweiber, Polizisten, kurz: ›das kleine Volk‹, es fühlte sich magisch angezogen von Ödön von Horváth«, wie der Berliner Journalist P. A. Otte notiert. Entsprechend ist ja die gültige Genre-Bezeichnung für seine Arbeiten das »Volksstück«. […]

Der Volksversteher
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