Jüdischer Schriftsteller und Publizist mit deutschnationaler Gesinnung: Eine Erinnerung an Karl Emil Franzos, der vor 170 Jahren geboren wurde
Wiener Zeitung, 21.10.2018
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Von Christian Hütterer

[…] »Ich bin für den berechtigten Einfluß des deutschen Geistes im Osten, aber wo in seinem Namen gewaltsame Germanisierung versucht wird, da geißle ich diese verhängnißvollen Bestrebungen«, schrieb Franzos. Sein Ideal war die Gleichberechtigung aller Völker im Osten Europas: »Ich bekämpfe den Druck, welchen die Russen auf die Kleinrussen und Polen üben, aber wo die Polen, wie in Galizien der Fall, ein Gleiches thun, da kämpfe ich gegen den Druck, welche sie den Kleinrussen, Juden und Deutschen auferlegen. Ich trete für die Juden ein, weil sie geknechtet sind, aber ich greife die Knechtschaft an, welche die orthodoxen Juden selbst den Freisinnigen ihres Glaubens bereiten.« Der Zeitgeist war aber gegen ihn, der immer stärker werdende Nationalismus und Antisemitismus ließen den Traum vom friedlichen Zusammenleben der Völker platzen. […]

Ein Zerrissener in Halb-Asien
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