Vor 70 Jahren wurde Neugablonz gegründet. Bis heute profitiert das Allgäu vom Wissen und Fleiß der vertriebenen Sudetendeutschen
Süddeutsche Zeitung, 09.09.2016
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Von Stefan Mayr

[…] Zu Hause? Tomesch lebt seit 70 Jahren in Neugablonz, aber wenn er »zu Hause« sagt, dann meint er Gablonz an der Neiße, das jetzt Jablonec nad Nisou heißt. Ernst Tomesch ist einer von Tausenden Sudetendeutschen, die nach dem Krieg aus dem Großraum Gablonz vertrieben wurden, danach im Allgäu wieder bei Null anfingen und in knapp 600 Kilometer Entfernung die weltberühmte Gablonzer Glas- und Schmuck-Industrie neu aus dem Boden stampften. Es ist eine Erfolgsgeschichte, die in ganz Deutschland einmalig ist: Insgesamt 10 000 Menschen aus Böhmen im Norden der heutigen Tschechischen Republik ließen sich damals auf einem trostlosen Trümmerfeld nördlich von Kaufbeuren nieder und verwandelten dieses in einen brummenden Industriestandort. […]

Die Wirtschaftswunderstadt
Der gesamte Artikel in der Online-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung