Von einem Massengrab bei Pohrlitz in Südmähren nach Brünn (heute: Brno) bis auf den Gregor-Mendel-Platz: Diese gut 32 Kilometer marschierte mit insgesamt 700 Teilnehmern am vergangenen Samstag eine Gruppe der Seliger-Gemeinde
Schrobenhausener Zeitung, 07.06.2017
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Von Sandra Zistl

[…] Der Marsch hatte in die entgegengesetzte Richtung, also von Brünn aus Richtung österreichische Grenze, vor 72 Jahren schon einmal stattgefunden und er ist in die Geschichte eingegangen als »Brünner Todesmarsch«. Am Fronleichnamstag, dem 30. Mai 1945, hatten tschechische Milizen, großteils Arbeiter der Brünner Waffenwerke, auf dem Gregor-Mendel-Platz 35.000 deutsche Bewohner von Brünn zusammengeholt und sie in einem Gewaltmarsch nach Süden, Richtung Österreich, getrieben. Die Männer waren vielfach noch nicht aus dem Krieg zurück oder in Kriegsgefangenschaft, so dass es sich bei den hier vertriebenen Menschen überwiegend um ältere Personen oder um Frauen und Kinder handelte. Von diesen 35.000 Deutschen sind gut 8000 niemals angekommen, sondern am Straßenrand, wenn sie nicht mehr weiter konnten, erschossen worden. […]

Friedensmarsch erinnert an die Opfer der Vertreibung
Der gesamte Artikel in der Online-Ausgabe der Schrobenhausener Zeitung