Von Michael Frank
[…] Doch noch während des Ost-West-Konflikts, als Landsmannschaftliches meist als Kanonenfutter des kalten Krieges missbraucht oder als reaktionäre und revisionistische Heimattümelei diffamiert wurde, wand sich der Adalbert-Stifter-Verein aus dieser dogmatischen Klemme. Er mauserte sich nach 1989/ 90 zu einem Motor des deutsch-tschechischen Kulturaustausches und wurde zu einer Art künstlerischem Wortführer unter verständigungsorientierten Gruppierungen im Vertriebenenkosmos. Seit 1968 schon hatte der Verein aus der Tschechoslowakei vertriebene Künstler und Schriftsteller unterstützt. So erworbenes Vertrauen verlieh ihm nach der Wende in der tschechischen Gesellschaft hohe Glaubwürdigkeit, während Anliegen der Vertriebenen dort sonst beinahe als staatsgefährdend interpretiert wurden. […]
Versöhnungsmotor
Der gesamte Artikel in der Online-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung