Von Thomas Schmid
[…] Johannis ist Deutscher, und wie fast alle Siebenbürger Sachsen gehört er der Evangelischen Kirche A. B. (Augsburger Bekenntnis) an. Das könnte ihn Stimmen kosten. »Ein Gegenkandidat von mir hat meine Religionszugehörigkeit ins Gespräch gebracht«, sagt er gelassen. Er spricht mit einer warmen Baritonstimme und dem rollenden R der Deutschrumänen. […] Johannis redet nicht von irgendeinem seiner Dutzend Gegenkandidaten im ersten Wahlgang, sondern von Victor Ponta. Der Premier hatte im Fernsehen erklärt: »Ich werde nie sagen: Wählt den Klaus Johannis nicht, weil er ein Deutscher ist. Aber ich akzeptiere nicht, dass man zu mir sagt: Oh Gott, du kannst nicht Präsident sein, weil du orthodox bist. Soll ich mich dafür schämen?« Als ob jemand Ponta den Vorwurf gemacht hätte, Rumäne und – wie fast 90 Prozent der Rumänen – orthodox zu sein. Die versteckte Botschaft war klar: Ich bin Rumäne, er ist Deutscher. Wählt mich, den Rumänen! […]
Der Quereinsteiger
Der gesamte Artikel in der Online-Ausgabe der Berliner Zeitung