Kurier, 27.01.2013
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Kurier: Wenn Sie auf Ihr Leben zurückblicken: War die Flucht aus Prag im Mai 1945 Ihr schlimmstes Erlebnis? Sie mussten Ihr Zuhause verlassen, ohne etwas mitzunehmen, und dann zwei Tage und eine Nacht, 90 Kilometer, ins Flüchtlingslager gehen.
Coudenhove-Kalergi: Es war tatsächlich ein Gewaltmarsch, ich bin die Strecke später oft mit dem Auto gefahren. Danach waren wir 14 Tage im Flüchtlingslager, dann ging’s weiter, wieder ein langer Fußmarsch, von Böhmen in den Lungau. Aber, so komisch klingt, ich habe das nicht als so traumatisch empfunden. Für mich hatte es sogar etwas Gutes. Wir Kinder wurden daheim vom Kinderfräulein erzogen, und plötzlich waren die Eltern den ganzen Tag bei uns. Ich fand das schön. […]
Autobiografie einer Zeitzeugin
Der gesamte Artikel in der Online-Ausgabe des Kurier