Im Osten der Ukraine spricht man Russisch, im Westen Ukrainisch, vielerorts eine Mischform: Ist der Konflikt dort auch ein Kampf der Sprachen? Der Osteuropa-Forscher Gerd Hentschel sagt: nein.
von Christoph Borgans
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Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.07.2014

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F.A.Z.: Wie sehr unterscheiden sich denn die beiden Sprachen? In etwa so wie Niederländisch und Deutsch?

Gerd Hentschel: Grundsätzlich ist das Ukrainische dem Russischen näher als das Niederländische dem Deutschen. Wobei jemand, der nur mit Russisch groß geworden ist, schon Probleme hat, einen komplexeren Text auf Ukrainisch zu verstehen. Das liegt vor allem am Wortschatz. Da große Teile der Ukraine jahrhundertelang im polnischen Einflussbereich lagen, gibt es sehr viele polnische Lehnwörter und andere Gemeinsamkeiten. […]

»Es war eine Dummheit, das Russische abzuschaffen«
Das gesamte Gespräch in der Online-Ausgabe der F.A.Z.