Der Preis geht an den tschechischen Schriftsteller und Dramatiker Pavel Kohout und den ehemaligen bundesdeutschen Botschafter in Prag, Hermann Huber
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Der Kunstpreis zur deutsch-tschechischen Verständigung 2014 wird am 22. Oktober 2014 gemeinsam vom Adalbert Stifter Verein (München), der Brücke-Most-Stiftung (Dresden), dem Collegium Bohemicum (Aussig/Ústí nad Labem), dem Prager Literaturhaus deutschsprachiger Autoren, dem Internationalen Kulturverein pro arte vivendi (Berlin) und der Union für gute Nachbarschaft tschechisch- und deutschsprachiger Länder (Prag) in Chemnitz verliehen.

Preisträger

Pavel Kohout, Schriftsteller und Dramatiker, geboren 1928 in Prag, Mitglied der KPČ 1948, Ausschluss 1969, führender Repräsentant des Prager Frühlings, Mitverfasser der Charta 77, 1979 Abschub nach Österreich und Aberkennung der tschechoslowakischen Staatsbürgerschaft. Lebt seit 1990 in Prag und Wien.

Autor von Romanen und Theaterstücken, u.a. Aus dem Tagebuch eines Konterrevolutionärs (1969), Sternstunde der Mörder (1995), Mein Leben mit Hitler, Stalin und Havel (2010), Der Fremde und die schöne Frau (2011). Mitbegründer des jährlich in Prag stattfindenden Theaterfestivals deutscher Sprache.

Kohout erhielt u.a. den Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur und das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland.

Hermann Huber, Botschafter a. D., geboren 1930 in München, Jurastudium in Lausanne, Eintritt in den diplomatischen Dienst. Erste Auslandstätigkeiten in Rom und Leopoldsville (Kongo).

Von Anfang 1968 bis 1970 als Diplomat des höheren Dienstes in der deutschen Handelsvertretung in Prag. Nach weiteren Auslandsstationen u.a. in Mexiko und in Moskau 1988–1992 als deutscher Botschafter erneut in Prag. Unterstützung der DDR-Flüchtlinge und der Samtenen Revolution. Lebt in Grafing bei München.

Huber erhielt u.a. das Bundesverdienstkreuz und den Friedenstein-Preis der Gothaer Kulturstiftung.

Ehrenpreise

Jitka Ludvová, Musik- und Theaterwissenschaftlerin, geb. 1943 in Holešov (Mähren), lebt in Prag.

Studium: Klavier und Musiktheorie an der Akademie für Musische Künste in Prag, Promotion über mathematische Methoden in der Musikanalyse, Mitarbeiterin am Institut für Musikwissenschaft AVČR, seit 1999 Mitarbeiterin des Theaterinstituts in Prag. Publikationen zur Musik- und Theatergeschichte, zuletzt Bis zum bitteren Ende. Das Prager deutsche Theater 1845-1945 (2012).

Dirk du Pin, Schuldirektor und Fachberater für Deutsch, geb. 1941 in Den Haag, lebt in Reinbek/Hamburg.

Nach dem Studium der Theologie Lehramtsstudium für die Fächer Deutsch und Mathematik, 1968-1977 Lehrer im Hamburger Schuldienst, 1977-1985 Lehrkraft an der Deutschen Schule Valencia/ Spanien, 1988–1995 Direktor an der Gesamtschule Horn, 1995-2004 entsandter Fachberater für Deutsch im Auftrag des Auswärtigen Amtes am Tschechischen Schulministerium in Prag. Du Pin erhielt die Comenius-Medaille des tschechischen Schulministeriums.

Preisstifter

Michael Morgner, geboren 1942, lebt in Chemnitz

Eva Hašková, geboren 1946, lebt in Všenory bei Prag