Deutsche Welle, Monitor Ost- / Südosteuropa, 11.11.2003
Bonn, 10.11.2003, 1246 GMT, DW-radio / Rumänisch
Deutsche Welle: In zwei Wochen (22.11.) findet in Berlin im Rumänischen Kulturinstitut »Titu Maiorescu« ein Treffen von Organisationen statt, die Leute vertreten, die aus Rumänien stammen, also Verbände von Rumänen, die in Deutschland leben, deutsch-rumänische Gesellschaften, Landsmannschaften der Banater Schwaben und der Siebenbürger Sachsen usw. Die Schirmherrschaft über das Treffen haben das Deutsch-Rumänische Forum und die Rumänische Botschaft in Berlin übernommen. Vorsitzende des Deutsch-Rumänischen Forums ist die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags, Susanne Kastner (SPD). Welche Bedeutung misst die rumänische Regierung der Diaspora bei? Und wenn ich »Diaspora« sage, dann meine ich nicht nur ethnische Rumänen, die außerhalb Rumäniens leben, sondern auch andere Ethnien, die aus Rumänien stammen und jetzt außerhalb Rumäniens leben, also Deutsche, Ungarn, Juden.
Cristian Diaconescu (Staatssekretär im rumänischen Außenministerium, anlässlich seiner Teilnahme an einer Konferenz in Berlin): Wir messen der Diaspora eine besondere Bedeutung bei. Und vielleicht sollte ich an dieser Stelle unterstreichen, dass wir von einer allgemeinen politischen Entscheidung zu sehr konkreten Maßnahmen übergegangen sind. Ich denke da zum Beispiel an die Festigung der Beziehungen zu den Rumänen, die aus Rumänien stammen und jetzt außerhalb des Landes leben, an ihre Unterstützung.
Die Siebenbürger Sachsen und die Banater Schwaben, die aus Rumänien stammen, sind ein besonders wichtiges Kapital für uns. Sie sind ein moralisches Kapital. Sie haben viel dafür getan, dass das Ausland Rumänien vertraut und dass es die rumänische Wirklichkeit versteht. Dass man in Deutschland ein besseres, korrektes, ausgewogenes Rumänien-Bild hat, ist auch dem Beitrag der Siebenbürger Sachsen und der Banater Schwaben zu verdanken.
Natürlich ist es unser Anliegen, Leuten, die aus Rumänien stammen, die rumänische Wirklichkeit zu erklären. Wir möchten ihnen klar machen, dass es der Wunsch der Behörden in Bukarest ist, dass sie uns im Ausland richtig, korrekt und zutreffend vertreten. In diesem Zusammenhang möchte ich betonen, dass wir vor unseren Landsleuten, die jetzt in Deutschland leben, den größten Respekt haben, weil sie sehr viel für die bilateralen Beziehungen zwischen Rumänien und Deutschland getan haben. […]
Und, ich sage es noch einmal, die Siebenbürger Sachsen und die Banater Schwaben sind hier beispielhaft. (me)