Stiftungsdirektor Kittel zum Baubeginn des Dokumentationszentrums
Susanne Führer
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Deutschlandradio Kultur, 11.06.2013

[…] Führer: Es wurde ja nun so viel über Konzept und Ausrichtung gestritten. Jetzt haben Sie schon einen Aspekt genannt, aber was ist genau das Ziel und das Konzept dieses Dokumentationszentrums?

Kittel: Also, zunächst wird es in der ganzen Stiftungsarbeit und ganz speziell aber natürlich auch in der Dauerausstellung, die ja jetzt erst mal auch das ist, was uns in der Vorbereitung am meisten Arbeit macht, darum gehen, die ganze Geschichte der Gewaltmigration in Europa im 20. Jahrhundert darzustellen. Wobei auch klar ist, Ausgangspunkt der Debatte in Deutschland war nun mal eben auch Flucht und Vertreibung von 14 Millionen Deutschen. Und das wird eingebettet in die Geschichte der Gewaltmigration im ganzen 20. Jahrhundert.

Das ist wichtig, weil wichtige geistige Vorläufer, wenn man so will, von Vertreibungsideen schon sehr früh, vor dem Ersten Weltkrieg entstanden sind im Zuge dieser Ideologie eines ethnisch homogenen, in Anführungszeichen "reinen" Nationalstaats ja auch eben auf dem Balkan vor allem im Zuge des Zurückdrängens des Osmanischen Reiches sind ja schon eine halbe Million Balkan-Muslime vertrieben worden.
[…]

»Ein guter Tag für die Vertriebenen«
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