Die deutsch-tschechische Geschichte ist von der Vertreibung der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg überschattet. Unser Kolumnist Helmut Schümann, der gerade Tschechien bereist, trifft Berta Ruzickova, die gerne vertrieben worden wäre.
Helmut Schümann
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Der Tagesspiegel • 17.05.2013

[…] Frau Ruzickova ist Jahrgang 31, war also 14 Jahre alt, als die Vertreibung der Deutschen nach dem Krieg begann. »Wir wollten vertrieben werden«, erzählt sie, »oh, wie gerne wäre meine Familie vertrieben worden, aber man wollte uns nicht los werden. Mein Vater war Steiger, den brauchten sie hier.« […] »Wir mussten also hier bleiben, und als ich dann später meinen Mann kennen lernte, musste ich erst einmal tschechisch lernen. Und wissen Sie wie? Ich habe Zeitungen gelesen, mir die Fotos angeschaut und dann die Bildunterschriften gelesen. Was auf den Bildern war, sah ich, und so habe ich nach und nach die Sprache gelernt. Aber Tschechin bin ich nie geworden, bis heute nicht.« […]

»Wir wollten vertrieben werden«
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