Deutsche Welle Monitor Ost- / Südosteuropa, 10.10.2003
Oppeln, 10.10.2003 NOWA TRYBUNA OPOLSKA, poln.
Gestern (09.10.) hat das Schuljahr in der ersten zweisprachigen Klasse in Kedzierzyn-Kozle (Heydebreck) begonnen. Diese Klasse wurde an der Grundschule Nr. 13 gegründet, in der Nähe der Siedlung Kozle Rogi.
Das Wissen wird den Schülern der ersten Klasse sowohl in der polnischen als auch in der deutschen Sprache vermittelt: „Um die Gründung einer solchen Klasse haben sich die Aktivisten der deutschen Minderheit bemüht“, erklärt Piotr Gabrysz, der stellvertretende Präsident (Bürgermeister) von Kedzierzyn-Kozle und fügt hinzu: »Das war auch ein Weg, die Schule vor der Schließung zu bewahren, da die Zahl der Kinder in der Siedlung von Jahr zu Jahr geringer wird.« […]
Die zweisprachige Klasse hat zwölf Schüler, die aus den Orten Kedzierzyn-Kozle und Wiekszyce (Neumannshöh) in der Gemeinde Renska Wies (Reinschdorf) stammen. Diese Zahl ist ausreichend, da nach einer Verordnung des Ministers für Bildung und Sport die Gemeinde verpflichtet ist, eine solche Klasse einzurichten, wenn mindestens sieben Kinder ihre Muttersprache erlernen wollen. […]
Die Eltern der Schüller sind froh, dass ihre Kinder die Möglichkeit haben, in zwei Sprachen zu lernen: »Für unsere Kinder bedeutet heute das Lernen von Fremdsprachen Zukunft«, sagt Maria Stefanides, Mutter des Schülers Aron und ergänzt: »Schon bald werden wir der Europäischen Union beitreten und dann wird es möglich sein, ins Ausland zu fahren und dort zu arbeiten. Auch hier vor Ort haben diejenigen bessere Verdienstmöglichkeiten, die eine Fremdsprache fließend beherrschen.«
An der Schule wurde eine Germanistin angestellt, die den Unterricht in der deutschen Sprache halten wird. Eine andere Lehrerin ist für den Unterricht in polnischer Sprache zuständig. Die Eltern brauchten keine Sprachbücher für das Fach Deutsch kaufen, da sie von der deutschen Minderheit gespendet wurden. (Sta)