Deutsche Welle Monitor Ost- / Südosteuropa, 02.10.2003
Zagreb, 01.10.2003, HINA, kroat., aus Osijek
Die »Volksdeutsche Gemeinschaft – Landsmannschaft der Donauschwaben in Osijek« und der Weltdachverband der Donauschwaben haben auf dem Friedhof in Valpovo (Slawonien) ein Denkmal für deutsche und österreichische zivile Opfer gesetzt. Diese Opfer sind im Arbeitslager von Valpovo 1945 und 1946 zu Tode gekommen. Dies teilten heute Vertreter des Osijeker Verbandes der Donauschwaben in Osijek mit.
Der Vorsitzende dieses Verbandes Nikola Mack hat auf einer Pressekonferenz erklärt, im ehemaligen Jugoslawien seien bis April 1946 in diesem Lager 3.000 Frauen, Kinder und alte Menschen der deutschen nationalen Minderheit interniert gewesen. Offiziell sei festgehalten, dass es 1.076 Opfer in diesem Lager gegeben habe. Einschätzungen zufolge hat es jedoch mehrere hundert weitere Opfer gegeben.
Mack erinnerte daran, dass das Arbeitslager auf Beschluss des Antifaschistischen Rates (AVNOJ) aus dem Jahre 1944 eingerichtet worden sei. Aufgrund dessen seien alle Deutschen aus dem ehemaligen Jugoslawien vertrieben worden. Bis zur Vertreibung wurden sie in Zwangsarbeitslagern interniert. Nach Einschätzung des Vorsitzenden der »Volksdeutschen Gemeinschaft – Landsmannschaft der Donauschwaben in Osijek« wurden die deutschen Zivilisten »Opfer der Kollektivschuld für Nazi-Verbrechen«. […]
Das Denkmal wird am Samstag, dem 4. Oktober, feierlich auf dem Friedhof von Valpovo enthüllt […]. (md)