Bernd Neumann

Bundesregierung | Staatsminister für Kultur und Medien • 08.08.2012

Vor fast 200 Jahren legte Fürst Pückler auf beiden Seiten der Neiße einen der größten Landschaftsgärten Europas an. Seit 1945 verläuft die deutsch-polnische Grenze mitten durch den Park. Doch für die Besucher dieses grünen Weltkulturerbes ist dies schon lange kein Hindernis mehr.

Der Fürst-Pückler-Park bildet als Gartenkunstwerk eine Einheit und ist doch geteilt: Zwei Drittel des Geländes liegen in Polen, ein Drittel auf deutschem Gebiet. Seit 1945 trennt die deutsch-polnische Grenze beide Teile des insgesamt rund 830 Hektar großen Landschaftsparks.

Entstanden ist der Park vor fast 200 Jahren. Fürst Hermann von Pückler-Muskau legte ihn zwischen 1815 und 1844 rund um das Schloss in Muskau auf beiden Seiten der Neiße an. Er ließ sich dabei vom Stil englischer Gärten anregen. Entsprechend wurde der Park mit Mitteln der »Naturmalerei« als harmonisches Gartenkunstwerk gestaltet.

Auch heute fasziniert der Park Besucherinnen und Besucher aus aller Welt durch die harmonische Abfolge üppig bewachsener Bereiche und großer Freiflächen. Verbunden sind sie durch geschwungene Wege und weite Sichtachsen. Der Flusslauf der Lausitzer Neiße ist ebenfalls in diese Anlage mit einbezogen. Ergebnis deutsch-polnischer Zusammenarbeit

Beide Teile des Parks diesseits und jenseits der Neiße gehören seit 2004 zum unesco-Weltkulturerbe. Sie waren zuvor in jahrelanger grenzüberschreitender Zusammenarbeit wiederhergestellt worden.

In dieser Zeit wurde der Grenzübertritt auch für Besucherinnen und Besucher des Parks zur Selbstverständlichkeit. Eine erste Verbindung zwischen dem deutschen und dem polnischen Teil wurde 2003 mit der Wiederherstellung der Doppelbrücke an der Jeanetteninsel geschaffen. Im vergangenen Jahr wurde mit der so genannten »Englischen Brücke« eine weitere grenzüberschreitende Verbindung eingeweiht. Den historischen Vorgängerbau dieser Brücke hatte die Wehrmacht noch kurz vor Ende des Krieges im Jahr 1945 gesprengt. Als kultureller Leuchtturm vom Bund gefördert

Seit 1993 wird der deutsche Teil des Parks von der Stiftung »Fürst-Pückler-Park Bad-Muskau« verwaltet. Sie pflegt und entwickelt das Pücklersche Erbe in Bad Muskau weiter. Die Stiftung wird aus dem Haushalt des Kulturstaatsministers jährlich mit 269.000 Euro gefördert, die Bauförderung beträgt jährlich 744.000 Euro.