Die Wanderausstellung »Praha–Prag 1900–1945« zeigt Mittlerfiguren zwischen deutscher und tschechischer Sprache und Kultur
Hans-Peter Kunisch

Süddeutsche Zeitung • 15.06.2012

[…] Eine überraschende Erkenntnis der Ausstellung wäre etwa, dass die Nazis nach 1938 anfangs durchaus ein Nebeneinander der Kulturen zuließen. Man sieht es etwa daran, dass sie zweisprachige Ortsschilder und Anschriften überall verpflichtend machten, die Zweisprachigkeit bis ins Telefonbuch reichte. Demgegenüber hatte die tschechische Republik den Gebrauch des Deutschen auf deutsche Zeitungen beschränkt.Doch auch hier trügt das bloß Sichtbare: Schon im November 1939 wurden die tschechischen Universitäten geschlossen. […]