Frankfurter Allgemeine Zeitung • 23.05.2012
Hugo von Hofmannsthals Haltung zu den Provinzen des Habsburger Vielvölkerreiches klärte sich erst langsam. Zwar ging schon der Protagonist seines Romanfragments andreas in südöstliche Richtung, nach Venedig nämlich. Aber für die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg diagnostiziert der Baseler Germanist Bora Previšić beim Dichter schlechthin eine »Unkenntnis der Slawen« (»Hofmannsthals arabella und die Mythologisierung Südosteuropas zwischen Orient und Okzident«, in: hofmannsthal-jahrbuch zur europäischen moderne, Band 19, Freiburg 2011). Erst während des Krieges, und in Abgrenzung zu Preußen, formulierte Hofmannsthal seine Idee eines erweiterten Österreichs: Es konstituiere »diesen neuen Europabegriff nicht von einem Zentrum, sondern von seinen Rändern her«. […]
- Geopolitik an der Donau
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