Der Tagesspiegel • 21.03.2012
[…] Dabei ist eine europäische Erinnerung an Friedrich auf Polen angewiesen. Die Territorien der preußischen Monarchie aus den Zeiten Friedrichs II. liegen heute zu etwa 70 Prozent in Polen. Unser östlicher Nachbar ist zu einem erheblichen Teil zum Erben zumindest der baulichen Überreste Preußens geworden; hier wird ein Gutteil der preußischen Archivalien und Bibliotheksbestände aus dem 18. Jahrhundert verwahrt. Obwohl nach 1945 im Zuge der staatlich verordneten »Entpreußung« große Teile des klassizistischen architektonischen Erbes des 18. Jahrhunderts abgeräumt wurden, kann es einem polnischen Bürger in Kulm (Chełmno), Bromberg (Bydgoszcz), Stettin (Szczecin) oder Breslau (Wrocław) auch bei oberflächlichen Spurensuche kaum entgehen, dass er in den Überresten des friderizianischen Preußen lebt. […]
- Ablehnung und Verachtung
Der gesamte Artikel in der Online-Ausgabe des tagesspiegel
- Friedrich II. von Preußen als Erinnerungsort im deutschen und polnischen Bewusstsein
Referent: Prof. Dr. Hans-Jürgen Bömelburg