Feuilletonist der Zwischenkriegszeit: Ein Band versammelt Joseph Roths brillante Glossen und Reportagen. Berlin kommt darin gar nicht gut weg. Roth lebte zwar in der Reichshauptstadt, sehnte sich aber nach Prag und Paris.
Christian Schröder
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Der Tagesspiegel • 07.01.2013

[…] Für kein anderes Blatt hat Roth so lange geschrieben wie fürs Prager Tagblatt – von 1917 bis 1937. Heimweh nach Prag heißt der Band, der erstmals alle seine dort erschienenen Feuilletons, Glossen und Reportagen versammelt – 174 Stück. Dieses Heimweh ist eher eine Fluchtfantasie gewesen, denn in Prag, das bis zum Zweiten Weltkrieg ein großes deutschsprachiges Bürgertum besaß, hat Roth nie gelebt. Aber Ende 1924 schreibt er: »Wenn ich keine Sehnsucht nach Paris hätte, so hätte ich Heimweh nach Prag.« Da lebt er seit fünf Jahren in Berlin, träumt aber lieber von den »abstrakten Kosmopoliten« in Prag und ist froh, ein tschechoslowakisches Jahresvisum zu besitzen. […]

Mokka in den Adern
Der gesamte Artikel in der Onlineausgabe des Tagesspiegel

Joseph Roth: Heimweh nach Prag
Feuilletons – Glossen – Reportagen für das »Prager Tagblatt«