Radio Prag • 08.10.2011
Vergangene Woche wurde im Prager Literaturhaus deutschsprachiger Autoren ein Sammelband mit Gedichten des Prager Dichters Hans Werner Kolben vorgestellt. Der Dichter stammte aus der Industriellenfamilie Kolben. Das Familienunternehmen ist heute jedem hierzulande unter dem Namen ČKD bekannt. Der junge Kolben wurde im Jahr 1942 wegen des »Nichttragens des Judensterns« denunziert und starb im Februar 1945 im KZ Kaufering an Flecktyphus. Hans Werner Kolben begann bereits in Prag, Gedichte zu schreiben, und setzte dies in Theresienstadt fort. Gerettet werden konnte sein schmales Werk, weil seine Mutter als Bakteriologin das KZ überlebte und die Gedichte versteckt hatte. Die treibende Kraft hinter der Veröffentlichung der Gedichte Kolbens war sein Jugendfreund Peter Demetz, ebenfalls 1922 in Prag geboren. Er überlebte die Nazi-Zeit und emigrierte 1948 in die USA, wo er ein bekannter Schriftsteller und Germanistikprofessor wurde. Nach der Lesung sprach Professor Demetz mit Radio Prag über seinen Jugendfreund Kolben. […]
- »Versteckspiel und offenes Geheimnis« – Peter Demetz über H. W. Kolben
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