Lukas Speckmann

Bocholtener Borkener Volksblatt • 08.06.2011

Theaterstück »Paradiesstraße« | Lena Grigoleit ist eine alte Frau. Mit über 80 Jahren erinnert sie sich an ihr hartes Leben als ostpreußisch-litauische Bäuerin im Umfeld zweier Weltkriege. Deutsche und Russen, Nazis und Sowjets, Not und Elend, Hohn und Vertreibung - was Lena Grigoleit erleben musste, treibt denen, die davon erfahren, die Tränen in die Augen.

Lena Grigoleit starb 1996 hochbetagt in Litauen. Zuvor jedoch hatte sie mit Hilfe der Journalistin Ulla Lachauer ihre Lebenserinnerungen zu Papier gebracht. Und diese Erinnerungen werden in der Theaterfassung lebendig, die von den Städtischen Bühnen im vergangenen Herbst herausgebracht wurde. Regisseurin Barbara Wachendorff inszenierte paradiesstraße im Rahmen der »Exodus«-Tage in der kleinen Johanneskapelle an der Bergstraße – mit einer jungen und einer sehr jungen Schauspielerin: Regine Andratschke und die Litauerin Sigute Gaudusyte-Jankuniene spielen gemeinsam Lena Grigoleit: mit viel Text die eine, mit viel Nachempfindung die andere. […]