Süddeutsche Zeitung • 14.06.2011
Durch einen scharfen Angriff des Staatspräsidenten Václav Klaus hat der Prozess der Entspannung zwischen Tschechien und den Sudetendeutschen am Wochenende einen Rückschlag erfahren. Klaus warf dem Bundesvorsitzenden der Sudetendeutschen Landsmannschaft, Franz Pany, eine »außerordentliche Gefühllosigkeit und Unbelehrbarkeit« vor, weil er ausgerechnet im Umfeld des Jahrestages des Nazi-Massakers von Lidice 1942 von ihm eine Entschuldigung für die Vertreibung der drei Millionen Sudetendeutschen aus der Tschechoslowakei nach Kriegsende verlangt habe. […] … am Samstag hatte Pany an den Besuch der britischen Königin Elizabeth in Irland vor vier Wochen erinnert und die Queen mit den Worten zitiert, es gebe »viele Dinge, von denen wir wünschten, wir hätten sie anders oder gar nicht gemacht«. Daran schloss Pany die Frage an: »Was hindert ein republikanisches Staatsoberhaupt wie den Präsidenten der Tschechischen Republik, solches oder Ähnliches in Richtung der vertriebenen und entrechteten Sudetendeutschen zu äußern?« […]
- Harte Worte aus Prag
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