Frankfurter Allgemeine Zeitung • 20.01.2011
Es ist ein bisschen ungerecht, vermutlich aber trotzdem wahr: Auch Richard Wagner profitiert von dem Literaturnobelpreis, den seine frühere Frau Herta Müller 2009 verliehen bekam. Denn ob die deutsche Öffentlichkeit ein ähnliches Interesse an den Enthüllungen um Spitzeltätigkeiten rumänischer Schriftsteller entwickelt hätte, wäre Herta Müller die Ehrung nicht verliehen worden, ist zumindest fraglich. Nun aber, da wir mit Schaudern zum Beispiel erfahren haben, dass Richard Wagner die Akten, welche die Securitate über ihn und Herta Müller verfasst hat, in seiner Berliner Wohnung aufbewahrt (Herta Müller möchte sie bei sich nicht wissen), fällt in gewisser Weise auch sein neuer Roman auf diesen fruchtbaren Resonanzboden. Genugtuung für ihn, Glück für den Leser. […]
- Schufte und Schlitzohren, Opfer und Täter
Der gesamte Artikel in der Online-Ausgabe der f.a.z.