Süddeutsche Zeitung • 16.11.2010
[…] Aus der Perspektive von Rudi, in seinen Worten, werden Horror und Leid der Flucht kühl und direkt wiedergegeben. Eine zu erwartende Betroffenheitsgeste bleibt aus. Die Wahl der Perspektive gibt dem Autor das Recht dazu. Aus dem Mund des Jungen klingt die unverfrorene Beschreibung einer Vergewaltigung oder eines verstümmelten Körpers seltsam fremd, manchmal fast zynisch. Die naive Beschreibung des Kindes verleiht der Erzählung eine Aura der Unmittelbarkeit, die schockiert und angreift. […]
- Unter Blutsbrüdern
Der gesamte Artikel in der Online-Ausgabe der süddeutschen zeitung