In seinem Buch »Kaiser von Amerika« schaut Martin Pollack auf die Hunderttausenden, die sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts der Enge und der Armut Ostgalizien entzogen und sich zur Emigration entschieden.
Der Tagesspiegel, 29.11.2010

Von Sebastian Bickerich

[…] Pollack erzählt nicht die üblichen Erfolgsgeschichten von modernen Auswanderern, die ihr Glück suchen und finden. »Mit Idealismus und Romantik hat die Auswanderung aus Galizien wenig zu tun«, schreibt er, »sie wird genährt von Elend und Not und dem Glauben, das Leben müsse überall besser sein als zu Hause. In Amerika ist die Nacht besser als der Tag in Galizien, heißt es.« Pollack nimmt den frühen Menschenhandel der Neuzeit in den Blick. Er erzählt von ganzen Heerscharen von Agenten, Gaunern und Zutreibern, die in die Dörfer des Kronlandes ausschwärmten, um mit allerlei Versprechungen und oft auch plumpem Betrug nach Menschen suchten, die die Schiffe der meist deutschen Schifffahrtslinien nach Amerika füllen sollten. […]

»Der Kaiser von Amerika«
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