Neue Zürcher Zeitung • 26.11.2010
[…] Ich weiß, ich wusste auch damals, dass Pastior nach einer bedeutungsfreien Dichtersprache suchte, dass er keinen Bedeutungsraum hinter oder zwischen den Wörtern gelten lassen wollte. Gelten sollte das Wort als solches, als Klangleib – nichts besagend, bloß leichthin an die Sinne rührend. […] Naturgemäß stellt sich nun im Rückblick die Frage, ob nicht überhaupt Pastiors dichterische Arbeit, die man so gern als «hermetisch», «formalistisch» oder wenigstens als «ludistisch» bezeichnet hat, darauf angelegt war, in kunstvoller Weise «nichtssagend» zu sein, und ob sein konsequentes Bemühen, seine Texte von aller Bedeutung und vorab von jeder Eindeutigkeit freizuhalten, nicht auch andere denn poetologische Gründe hatte. […]
- Die bedeutungsfreie Dichtersprache
Der gesamte Artikel in der Online-Ausgabe der nzz