Der Tagesspiegel • 05.09.2010
[…] Ohne autobiografische Veranlassung wären Passagen wie die von der irrwitzigen Ochsentour durch das besetzte Schlesien kaum denkbar: »Die endlosen Chausseen im Sonnenlicht. Vorn an der Deichsel Willy im Geschirr und hinten links und rechts an ihren Rungen August und Elfriede – und ich in der Mitte, die Hände am Brett – durch Baumgarten, Würgsdorf und über die Wüthende Neiße – an Vogelheerd, Nimmersath, Ketschdorf entlang und ins Katzbachgebirge. August kennt sich aus, der hat von Martin eine Karte mit – die geht nicht bis nach Bunzlau hin, aber fast die halbe Strecke. Den Rest hat August ›sowieso im Koppe‹.« Wo gibt es noch solche plastisch aus der Schrift tretenden Sätze in der deutschen Nachkriegsliteratur, die einen buchstäblich mitnehmen auf die Spuren der Vertreibung? Genau wegen seiner erzählerischen Qualitäten ist winnetou august weit mehr als ein wertvolles Kapitel oral history, das zum Zeugnis für die Nachgeborenen schnell noch aufgeschrieben worden ist. […]
- Buhl gelingt herausragendes Romandebüt
Der gesamte Artikel in der Online-Ausgabe des tagesspiegel