Rezension | Deutsche Kindheit: Theodor Buhls beklemmend intensiver Lebensroman »Winnetou August« betrachtet Flucht und Vertreibung mit den Augen eines Heranwachsenden
Dieter Bartetzko

Frankfurter Allgemeine Zeitung • 08.10.2010

[…] Wenn Theodor Buhl die Elendszüge der Vertriebenen schildert, das Erlöschen der Zerlumpten, das Wegsehen derer, die noch in Häusern leben, wenn die Rampe in Pragwitz beschrieben wird, über die russische Soldaten die Vertriebenen in Viehwaggons stoßen, denkt man an die Märsche, die Rampe und Selektionen von Auschwitz. Doch bei Buhl wird weder selbstmitleidig aufgerechnet noch politisch korrekt abgewogen: »Und wenn sie es bei uns so machen, wie unsere bei ihnen?« Die Frage Elfriedes genügt, um die grauenhafte Mechanik von Schuld und Sühne aufzurufen, die jedes Wägen verbietet. […]

  • Das Märchen von der eisernen Katze

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