Süddeutsche Zeitung • 27.09.2010
Im Grunde ist der Name hinderlich, weil er in die Irre führt. Sudetendeutsche – wer weiß in Deutschland schon, was der Begriff genau besagt und wie mannigfaltig er historisch aufgeladen ist? Und wer in Tschechien würde diese einst zum Popanz aufgeblasene Vokabel mit jenem Anflug von Fürsorglichkeit in Verbindung bringen, mit dem der tschechoslowakische Staatsgründer Tomá G. Masaryk 1927 von »unseren Deutschen« gesprochen hat? Jetzt, an der Schwelle einer neuen Ära des Dialogs zwischen Tschechen und Deutschen, die sich mit Enthüllungen über einstige Verbrechen ebenso ankündigt wie mit anspruchsvollenkulturellen Projekten, ist die ganze Fülle der beiderseitigen Beziehungen in den Blick zu nehmen. […]
- Das Gift im Namen
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