Czernowitz. In der Monarchie war es eine »Stadt der Bücher«. In der Sowjetzeit war Lesen gefährlich. Nun findet dort das erste Lyrikfestival statt.
Joana Radzyner

Salzburger Nachrichten • 02.09.2010

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Salzburger Nachrichten: Welche langfristigen Ziele hat dieses Lyrikfestival?

Pomerantsev: Alle postkommunistischen Länder leiden an einem schwerwiegenden Problem: an der Diskontinuität des historischen und kulturellen Gedächtnisses, an einem Bruch in der kollektiven Erinnerung. Überall versuchten die totalitären kommunistischen Machthaber, die historische Vergangenheit auszuradieren. Anders als in England oder Frankreich muss das verschüttete historische und kulturelle Gedächtnis in Russland oder in der Ukraine erst wieder ausgegraben werden. Und das ist das wichtigste Ziel unseres Festivals. […]