Von Christian Rühmkorf
[…] Petr Uhl geht in seinem Kommentar in der Právo auf den Besuch von Premier Nečas in Berlin ein und kommentiert dessen Äußerungen zu den Massenmorden an Deutschen wie folgt:
»Nečas hat sich gegen eine Infragestellung der Beneš-Dekrete ausgesprochen. Es sei notwendig in die Zukunft zu schauen, sagte er. Manchmal ist es dazu jedoch auch notwendig, in die Vergangenheit zu schauen, würde ich ergänzen.«
Jiří Leschtina von der Wirtschaftszeitung Hospodářské Noviny wird noch deutlicher und kritisiert vor allem jene Tschechen, die sofort auf den Umfang der nationalsozialistischen Verbrechen verweisen, wenn ein Massengrab mit von Tschechen ermordeten Deutschen gefunden wird:
»Es ist an der Zeit, diese Wächter des geschichtlichen Proporzes zum Teufel zu jagen. Denn über die Schrecken des Nationalsozialismus wurden hunderte Bücher geschrieben; wir wissen alles darüber. Was man nicht gerade behaupten kann über das Morden an den Sudetendeutschen durch Tschechen, dessen Aufklärung wir als etwas Ungehöriges wahrnehmen. Als eine unverschämte Provokation […]. Aber ist es nicht vor allem eine Provokation gegenüber der modernen Welt des 21. Jahrhunderts, dass wir nach 65 Jahren im Herzen Europas Massengräber mit deutschen Bauern aufdecken?«
Tschechische Morde – Deutsch als Fremdsprache – Totalitärismus-Institut
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