Das Café Eckermann verabschiedet sich
Ágnes Lukács

Budapester Zeitung • 06.07.2010

Seit rund elf Jahren war es ein fester Be­stand­teil auf der kulturellen Landkarte Budapests, vor allem für alle mit deutschem Hinter­grund. Ob deutsche Muttersprachler, Stu­den­ten, Touristen oder Intellektuelle, das Café Eckermann war für sie ein Begriff. Be­son­ders an seinem ersten Standort auf der An­­drássy út im Gebäude des damaligen Goethe-Instituts machte sich das Café Ecker­mann als Kulturtreff einen Namen. Vor drei­ein­halb Jahren zog allerdings das Goethe-Ins­ti­tut aus seinem noblen Sitz an der Oper ans Ende der Ráday utca. Das Café Ecker­mann zog mit. […] Zur Haupt­klientel des Cafés gehörten auch Studenten, die allerdings eher zum Arbeiten und weniger zum Konsumieren ins Ecke­r­mann gegangen waren. Trotz ambitionierter Pläne von einem Skul­p­tu­renpark im Garten und einer deutsch-ungarisch-jüdischen Veranstaltungsreihe noch vor einem halben Jahr wurde Droste von der Wirklichkeit eingeholt. Der doppelten Be­las­tung konnte er einfach nicht mehr standhalten. Die Rechnungen wuchsen dem Ger­ma­nis­tikdozenten schließlich über den Kopf, so dass er seinen Traum nun doch aufgeben musste. […]