Der Dichter Tomas Venclova lehrt als Gastprofessor in Berlin
Florian Kessler

Süddeutsche Zeitung № 134 • 15.06.2010

[…] Gut die Hälfte der Seminaristen ist im Erasmus-Austausch aus genau den Ländern zu Gast, denen Venclovas Erinnerungen gelten: Polen, Litauen, Russland. Fast ausnahmslos wurden sie erst kurz vor Glasnost und Perestroika geboren. Venclova dagegen erinnert sich ihrer Länder nicht einfach nur als Teilstücke des Sowjetimperialismus, aus dem er selbst 1977 mit der Ausreise in die USA gestoßen wurde. Ihm geht es um ein Gebilde ganz anderer Art. »Das Sowjetreich«, sagt er, »galt uns als zeitlich begrenzt. Viel wichtiger war das Reich aus Klang und Rhythmus, das alle Reiche überdauert hatte.« […]

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