Süddeutsche Zeitung • 24./25.04.2010
[…] »Mitwohnende Minderheiten« nannte man zu Sowjetzeiten die deutschen und ungarischen Minoritäten in Rumänien, die »Fritzis« und die »Horthys«. Als Banater Schwäbin gehörte die 1953 in Nitzkydorf geborene Herta Müller zu den Fritzis. Rumänisch hat sie erst in der Schule als Fremdsprache gelernt. Das verstärkte noch ihre Minderwertigkeitsgefühle, die sie als Mädchen vom Land hatte, aufgewachsen in einem 1500-Seelen-Dorf, das sehr isoliert war, weil es keine asphaltierte Straße in die nahe gelegene Stadt Temeswar gab. Ihre Komplexe hätten sie ein Leben lang begleitet, so Herta Müller. »Ich stehe, wie so oft, auch hier neben mir selbst«, sagte sie in ihrer Tischrede beim Nobelpreis-Bankett im vergangenen Jahr. […]
- Mitteilungen über eine Schreibmaschinenbesitzerin
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- Herta Müller
Der kalte Schmuck des Lebens