»Für einen differenzierteren Umgang mit der Vergangenheit« – Interview mit dem Historiker Krisztián Ungváry zur Trianon-Frage
Jan Mainka

Budapester Zeitung • 01.06.2010

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budapester zeitung: Trianon ist weiterhin eine offene, schmerzhafte Wunde und ein hochsen­sib­les Thema. Welcher Umgang empfiehlt sich mit ihm?

Ungváry: […] Es ist sehr schwer, ein solches Trauma zu verarbeiten. Ich sehe eigentlich nur einen halbwegs praktikablen Lö­sungs­weg, und zwar über die EU und die sich aus ihr ergebenden Möglichkeiten. Wenn es die ungarische Politik besser verstünde, die neuen föderalen Mög­lichkeiten einzufordern, dann könnte man das Trauma Trianon – ohne dieses Thema auch nur ein einziges Mal beim Namen zu nennen – friedlich überwinden. […]