Eine unbewältigte Vergangenheit, aggressives Selbstmitleid und die Jagd nach Sündenböcken: Warum Viktor Orbans Wahlsieg und der Rechtsruck in Ungarn so gefährlich für Europa sind.
Richard Swartz

Süddeutsche Zeitung • 30.04.2010

[…] In Staaten wie Rumänien oder Ungarn ist es noch schlimmer. Hier gibt es kaum eine offenen Konfrontation mit der eigenen Geschichte – deswegen kann Trianon bis heute Phantomschmerzen verursachen. Der chronische Mangel an kritischem Geschichtsbewusstsein schafft sich seine eigene politische Öffentlichkeit, beherrscht von fanatischem Wunschdenken, aggressivem Selbstmitleid und der Jagd nach Sündenböcken. Ähnliches gibt es gewiss fast überall in Mitteleuropa und auf dem Balkan. In Westeuropa scheint man diese Bestrebungen nicht zu bemerken – bis es zu spät ist. […]

  • Phantomschmerz

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