Frankfurter Rundschau • 25.05.2010
In der neuen banater zeitung vom 30. April 1983 findet sich eine kurze »Mitteilung für Schreibmaschinenbesitzer«: Laut Staatsdekret Nr. 98 werden diese aufgefordert, bei der ihnen zugewiesenen Milizstelle um die Autorisation ihrer Schreibmaschine anzusuchen. So übertraf der realexistierende Sozialismus jede kafkaeske Fantasie. Die junge Schriftstellerin Herta Müller beantragte im Mai 1983 die Nutzung ihrer »Adler Tippa S«. Noch vier Jahre blieb sie mit ihrem damaligen Mann Richard Wagner in Rumänien, überwacht, denunziert und schikaniert. Dann folgte die Ausreise in die Bundesrepublik, aber die Vergangenheit beanspruchte ihren Platz im dürftigen Gepäck und ist bis heute das Material ihrer Literatur. […]
- Erlaubnis für eine »Adler Tippa S«
Der gesamte Artikel in der Onlineausgabe der frankfurter rundschau
- Herta Müller
Der kalte Schmuck des Lebens