Eine Münchner Ausstellung zeigt bislang unveröffentlichte Dokumente aus Herta Müllers Leben
Katrin Hillgruber

Der Tagesspiegel • 29.04.2010

[…] Trotz der Bedenken hat es sich gelohnt, dass sich Ernest Wichner und Lutz Dittrich als Kuratoren an die Arbeit gemacht haben: Die Texte und Lebensspuren stützen sich gegenseitig. In elf Stationen aus Müllers Leben versammelt, beginnend mit ihrer Tischrede bei der Nobelpreis-Verleihung im Dezember 2009 in Stockholm. Gleich daneben schockieren zwei Dokumentarfilmsequenzen von der Erschießung der rumänischen Diktatoren Ion Antonescu 1946 und Nicolae Ceausescu im Dezember 1989. Antonescu, Gründer der faschistischen Eisernen Garde, hatte die Rumänen an Hitlers Seite in den Zweiten Weltkrieg geführt, eine Schuld, die später oft einseitig den Rumäniendeutschen angelastet wurde. […]